Archiv für den Monat: Januar 2019

#jennyunterwegs mit der Celebrity Millennium – es gab viele Probleme mit dem Reiseunternehmen

„Sehr geehrte Damen und Herren,
wir haben bei Ihnen eine Reise gebucht vom 25.04.2018 bis 19.05.2018 inklusive Zug, Flug, Transfer und Kreuzfahrt. Da ich E-Rollstuhlfahrerin bin wurde bereits vor der finalen Buchung alles besprochen und geklärt.
Leider wurde dieser Urlaub, zeitweilig, dank Ihres Unternehmens zu einem nervenaufreibenden Abenteuer.
Ich beschreibe Ihnen das Ganze in einer Kurzform und in einer ausführlichen Form, in der Hoffnung das die Bearbeitung so schneller geht:
Flug Frankfurt – Warschau:
1. E-Rollstuhl war angemeldet, wurde aber von der LOT Airline nie bestätigt (Mitnahme bis 15min vor Start fraglich)
Kreuzfahrt:
1. Unvollständige Reiseunterlagen (QR Code zum einchecken fehlte)
2. Ca. 12uhr mittags mussten wir feststellen, dass wir doch kein Getränkepaket inklusive hatten wie in den Reiseunterlagen angegeben – nach telefonischer Nachfrage in Deutschland bei Lidl Reisen wurde uns gesagt es sei nur für die zweite Reise – bitte deutlicher machen – erspart viel Stress im Urlaub
3. Am 10.05.2018 haben wir vom Meer aus um Mitternacht in Deutschland bei Lidl Reisen angerufen um die Unstimmigkeiten mit dem Transfer zu klären (es fehlte uns eine Bestätigung). Nach ca. 20min haben wir dann eine Bestätigung per Mail erhalten.
Transfer Seward – Anchorage:
1. Sollten um 7:30uhr abgeholt werden – Transferbus war nicht barrierefrei zugänglich
2. Tatsächliche Abfahrt vom Hafen mit einem geeigneten Bus 10:20Uhr
3. Flughafen 13:00Uhr – Flug ging 11:53uhr, dieser wurde verpasst
4. 13:00Uhr bis ca. 14:45Uhr versuch Flug zu bekommen am selben Tag, erfolglos! Flug für den 19.5 bekommen und in Vorleistung gezahlt.
5. 15:30Uhr Ankunft/ Check in im Hotel → in Vorleistung gezahlt

Wir sind am 25.5.2018 um ca. 8:15uhr zu unserem Check-in Schalter am Frankfurter Flughafen, wo wir netterweise direkt zum Schalter für Fluggäste mit eingeschränkter Mobilität verwiesen wurden. Hier haben wir dann erfahren das mein Rollstuhl für den Flug angemeldet wurde, aber das dieser leider nicht bestätigt sei und deshalb könnte ich nicht mitfliegen. Hiervon wurde mir nie etwas gesagt.
Am 06.02.2018 habe ich per Mail Kontakt aufgenommen, unter folgender Adresse: flug-service@bigxtra.de, um sicher zu gehen das auch alles funktioniert. Am 19.2.18 wurde mir dann mitgeteilt das mein E-Rollstuhl noch gar nicht angemeldet sei, dies veranlasste ich dann umgehend erneut bei Lidl Reisen.
Der Rollstuhl war dann auch angemeldet, wurde aber eben nie bestätigt von LOT Airlines! Nach einer
Ewigkeit am Check-in und ca. 15Telefonaten und großen Bemühungen der Schalter
Mitarbeiter*innen konnten wir doch noch zu unserem Flieger rennen, es war dann bereits 10:15Uhr
als wir endlich das „Go“ bekommen haben. Unser Flieger sollte 10:30uhr starten und wir wussten
nicht sicher ob wir diesen, trotz des hohen Tempos durch die Sicherheitskontrolle und den Fahrtweg
zum Flieger, schaffen können.
Der Flieger wartete tatsächlich, ich konnte noch einsteigen, auch wenn schon alle anderen im Flieger
waren und es dadurch sehr schwer war mich auf meinen Sitzplatz zu bekommen.
In Tokio angekommen wartete ein barrierefreies Taxi auf uns, welches uns direkt zum Schiff fuhr!
Als wir am Hafen angekommen sind und einchecken wollten wurde uns gesagt, dass uns Unterlagen
fehlen würden, dabei haben wir alles was wir per E-Mail zugesandt bekommen haben
dabeigehabt, es fehlt wohl ein QR-Code um uns ein zu checken. Nur durch das fleißige und
bemühte Arbeiten der Check-In Mitarbeiterinnen konnten wir unseren Urlaub doch noch starten.
Als wir dann auf dem Schiff angekommen waren und nach einem sehr langen Flug mussten
wir erstmal ein Getränk zu uns nehmen, hier wartete die nächste negative Überraschung
auf uns, entgegen der Reiseunterlagen wo stand dass es inklusive sei wurde uns gesagt dass
dies nicht der Fall wäre und wir mussten unsere Getränke: eine Cola und eine Sprite mit 7 $
zahlen. Nachdem wir etwas verunsichert waren haben wir in Deutschland bei Lidl reisen angerufen und erst hier wurde uns gesagt, dass das inklusive Paket nur für die Reise ab Alaska
inklusive sei, schade das dies nicht besser ausgeschrieben wurde, bei einem Preis von 4999 €
pro Person gehe ich davon aus das auch Getränke mit inkludiert sind.
Jetzt möchte ich aber zu unserem Hauptärgernis kommen, wir haben am 10. Mai 2018 ein
Zettel auf der Kabine gehabt wo wir unseren Transfer und Abflug bekannt geben sollten, dabei
ist uns aufgefallen, dass in unseren Unterlagen dazu nicht steht. Deshalb sind wir dann zur
Rezeption gegangen um dies zu besprechen, hier wurde dann gesagt, dass unser Transfer bereits am 26 Januar von Ihrem Unternehmen storniert wurde. Hiervon wissen wir nichts, deshalb haben wir dann die Chance genutzt und von hoher See in Deutschland im Reisebüro anzurufen, da auf unseren Unterlagen leider keine richtige Notfallnummer stand haben wir
zunächst bei BigXtra Sonnenklar TV (+4989710451462) angerufen hier konnte man uns nach
ca. 10 Minuten nicht weiterhelfen nach einem weiteren Telefonat wieder 10 Minuten später
bei Lidl reisen (+4969257380479) haben wir dann erfahren, dass unser Transfer sehr wohl gebucht sei und nur in der E-Mail dieser nicht aufgezeichnet war. Am nächsten Morgen im Hafen mit Wifi, konnten wir Mails checken und erhielten eine E-Mail wo der Transfer drin war.
Während des Telefonates welches wir nachts um 00:30 Uhr führten betonten wir mehrmals
das ein E-Rollstuhl Teil von uns ist und wir deshalb ein spezielles Taxi/ einen speziellen Bus
benötigen.
Am 18.Mai 2018 um 7:30Uhr sollten wir mit anderen Reisenden, die auch über Lidl Reisen
gebucht haben abgeholt werden, wir waren pünktlich da der Bus war auch pünktlich da nur
leider war es ein Bus ohne Rampe, sodass ich nicht in den Bus mit meinem Rollstuhl fahren
konnte. Der Mitarbeiterin von BigXtra, welche eine hervorragende Arbeit geleistet hat, war
dies sehr unangenehm sowie den Busfahrer, da in Alaska niemand wusste das eine Person mit
E-Rollstuhl mitfährt. Nachdem relativ schnell klar war, dass ich diesen Bus nicht nutzen kann
ist der Bus mit den anderen Leuten zum Flughafen gefahren. Für uns wurde telefoniert und
versucht eine Lösung zu finden, welche es auch ca. zweieinhalb Stunden später gab. Leider
bedeutete dies für uns, dass wir unseren Flieger Richtung Heimat nach dreieinhalb Wochen
nicht mehr erreichen konnten. Dies ist für uns ein riesengroßes Problem gewesen, da ich mit
24 Stunden Assistenz lebe und meine Assistentin, welche mich begleitet hatte, schon längst
Feierabend gehabt hätte. Ich musste zwei Personen für die Zeit bezahlen und natürlich habe
ich einen Tag Freizeit verloren, bevor ich am Montag (ja am Feiertag zu einer Fortbildung
musste). Als wir am Flughafen angekommen sind, hatten wir noch die Hoffnung einen Flieger
Richtung Europa zu bekommen, leider erfolglos. Wir mussten dann bei Condor einen Flug für
ca. 900 € für zwei Personen nachbuchen. Nach ewigen Telefonaten und vielen Nerven hatten
wir dann am nächsten Tag einen Flug nach Frankfurt, dies bedeutete für uns aber 24 Stunden
länger an einem Ort zu sein wo wir nicht mehr sein wollten. Wir mussten uns ein Hotel nehmen
und mit einem barrierefreien Taxi dorthin fahren und auch wieder zurückfahren auch
mussten wir uns verpflegen. Eine Berechnung der entstandenen Kosten reiche ich Ihnen hiermit ein und Bitte um eine zeitnahe Begleichung dieser.“
=evil= =evil= =evil= -!!-

#jennyunterwegs mit der Celebrity Millennium April-Mai 2018

An dieser Stelle möchte ich kurz über die wunderbare Reise von Japan nach Alaska berichten.
Unsere Anreise war turbulent, da mein Rollstuhl nicht mitgenommen werden sollte, dank der wunderbaren Mitarbeiter von Lufthansa die sich um alles gekümmert haben, konnte ich dann doch mit. Okay 20 Minuten vor Abflug stand ich immer noch am Check-In und es war eine riesengroße Rennerei.
Ich bin mit lot Airlines von Frankfurt über Warschau nach Tokyo geflogen. Leider habe ich überhaupt nichts von Tokio gesehen, da am Flughafen direkt Mein barrierefreies taxi zum Schiff bereit Stand. Wir sind dann direkt auf das Schiff haben unsere Kabine bezogen welche eine Balkonkabine war und für unsere Ansprüche vollkommen ausreichend.
Danach sind wir erstmal das Schiff erkunden gegangen und haben auf dem Pooldeck etwas zu trinken geholt und ein bisschen die Sonne genossen. Dann ging es auch schon los, die Städte die wir in Japan angefahren haben waren sehr unspektakulär. Sie waren ehrlich gesagt eher Geisterstädte. Trotz allem fanden wir die Erfahrung Japan zu besuchen sehr schön.
An unseren See Tagen in die Kamtschatka haben wir die Zeit häufig auf dem Pooldeck verbracht , natürlich ganz dick angezogen, da es sehr kalt war aber sehr sonnig. Ansonsten haben wir viel gelesen und uns mit netten mitreisenden unterhalten. Leider konnte ich Kamtschatka nicht betreten, da es nicht gestattet ist mit einem e Rollstuhl das Schiff ohne fremde Hilfe zu verlassen. Im Nachhinein war das auch gar nicht so schlimm, da es sehr hoher Wellengang war und die Tenderboote sehr geschwankt sind. Auch an Land war es nicht sehr spektakulär, nur sehr kalt. Diese Informationen habe ich von Mitreisenden und meiner Assistentin bekommen. Nachdem alle Mann an Bord waren ging es sieben Tage auf hohe See.
Hier haben wir viel Zeit mit Essen verbracht, mit lesen, meine Assistentin mit Sport, Unterhaltungen mit Mitreisenden und schlafen.
Das schlimmste war für uns die ersten zwei Tage komplett ohne Telefon sprich Internet zu leben, wir haben es aber überstanden und es war tatsächlich eine gute Zeit. Als wir dann in Vancouver angekommen sind mussten wir direkt in ein starbucks um mal wieder zu schauen wie es den lieben zu Hause geht und was sonst in der Welt passiert ist.
In Vancouver haben wir alles zu Fuß erledigt, da tatsächlich kein Sightseeing Bus barrierefrei war. Da wir aber auch um 15 Uhr schon wieder an Bord sein mussten hatten wir gar nicht so viel Zeit um alles zu sehen, ich werde auf jeden Fall noch mal für länger nach Vancouver fliegen. Jetzt ging es auf die einwöchige Reise nach Alaska . Ich kann jeden nur Alaska empfehlen, die Landschaft, die Natur , die Menschen, die Architektur ach einfach alles. In icy Strait habe ich dann tatsächlich eine Whale Watching Tour machen können. Diese ging zweieinhalb Stunden und die Wale sind direkt neben unserem Boot aufgestiegen. Ich kann euch sagen das war Gänsehaut pur. Die anderen Städte hatten auch alle etwas für sich, wir sind in allen Städten immer zu Fuß unterwegs gewesen. Die Gespräche mit den Einheimischen haben uns besonders gut gefallen. In Juneau haben wir den Berg mit der Seilbahn erklommen.
Nach c.a. dreieinhalb Wochen haben wir uns dann auch wieder auf zu Hause gefreut, doch die Freude sollte getrübt werden. Das deutsche Reiseunternehmen hat vergessen in Alaska anzumelden dass ich mit einem e Rollstuhl unterwegs bin und natürlich ein extra Transfer benötige. Leider war der Bus nicht barrierefrei und so haben wir unseren Flieger verpasst und hatten einen Zwangs Tag mehr in Anchorage. Aber unsere gute Laune haben wir uns davon nicht versauen lassen und haben den Tag noch voll genutzt indem wir durch die Stadt gelaufen sind und uns das kleine Städtchen angeschaut haben. Abends waren wir typisch amerikanisch essen , was sehr amüsant war, da meine Assistenten zu 90 % vegan lebt und die Kellnerin uns mit ganz großen Augen angeschaut hat. Am nächsten Tag konnten wir dann mit Condor nonstop nach Frankfurt fliegen. Ich kann jedem diese Reise nur empfehlen, vor allem aber Alaska.

P.s Bilder findet ihr auf meiner Instagramseite oder Facebookseite =26=