Tag 1
Ich bin in der Nacht um 4Uhr aufgestanden, im schönen Marburg – ich durfte bei meiner lieben Freundin Maria übernachten HERZLICHEN DANK LIEBE MARIA!!!
Dann habe ich den Bus um 4:54Uhr zum HBF MR genommen, um pünktlich 5:12Uhr meinen Zug zum Flughafen FFM zubekommen à es hat alles super geklappt! Um 6:53Uhr haben wir dann den Flughafen FFM erreicht – sogar pünktlich auf die Minute. Tini, meine Assistentin und ich sind dann direkt zum Fernbahnhof – hier ist meine Assistentin Sophia um 7:07Uhr angekommen – auch pünktlich.
Dann haben wir kurz zu dritt ein Pläuschchen gehalten bevor Tini in ihren wohlverdienten Feierabend, die Reise nach Hause, antrat. Sophia und ich haben uns dann auf die Suche unseres Abflugterminals gemacht – nirgendwo haben wir eine Anzeigentafel gefunden. Naja, wir suchten weiter und sind auch fündig geworden, nur leider waren alle Aufzüge am Flughafen Richtung Terminal 2 defekt – wir hatten noch 90min bis unser Flug ging. Mit ein bisschen rennerei und fragerei haben wir es dann aber doch noch geschafft einzuchecken!!!
Dann sind wir direkt zum Gate, natürlich erst zur Sicherheitskontrolle – in FFM gibt es einen extra Eingang für Rollifahrer_innen – also ging es schnell. Dann saßen wir kurz am Gate und wurden dann, mit noch 2 Rollifahrern gesondert abgeholt und zum Flieger gebracht. Am Flieger (Sunexpress) sind wir in ein Auto mit Lift gestiegen – ich konnte also bis direkt zum Flieger in meinem Rolli bleiben. Ich wurde auf den Flugzeugrolli umgesetzt, Sophia musste meinen Rolli flugtauglich machen, das heißt: vom Strom abschließen (Hebel umlegen) und Rückenlehne nach hinten machen! Wieso die Rückenlehne nach hinten werdet ihr euch fragen?! Die Rollis dürfen maximal 88cm hoch sein, sonst passen sie nicht unten durch die Ladeluke. Dann wurde ich auf meinen Sitzplatz gesetzt – das geht jetzt alles viel leichter seitdem ich mein Korsett habe. Pünktlich 9Uhr sind wir Richtung Gaziapasa gestartet – unsere Landung war sogar 20min eher 13:25Uhr! Gaziapasa ist ein ganz neuer Flughafen, es geht alles sehr schnell – wir sind auch mit einem Lifterauto rausgeholt worden. Direkt am Flieger habe ich meinen Rolli bekommen – TOLL!!! Dann sind wir direkt zum Gepäckband gelaufen um Rucksack und Koffer zu holen und am Sperrgepäck haben wir die Rampen für das Auto geholt.
Wir sind dann raus und ich las schon meinen Namen auf einem Schild und sah schon Necati, unser super Transferunternehmen – Force Rent a Car Alanya! Necati ist der Chef persönlich – super nett und spricht perfekt deutsch. Wir sind mit einer VW Caravelle abgeholt worden – ich pass super rein.
Wir sind dann ca. 30min bis zu unserem ersten Hotel gefahren „Hotel Anik“! Es ist ein kleines familiäres Hotel – der Aufzug ist sehr klein (eigentlich zu klein für ein Permobil Rolli, mit Fußbrett hoch ging es) aber ich pass rein.
Unser Apartment ist gleich in der 1.Etage. Ins Bad komm ich nicht, ich kann aber am Pool duschen – mit warmen Wasser und Duschkabine.
Nachdem wir unsere Rucksäcke ausgepackt haben sind wir an den Pool gegangen und haben etwas getrunken und den super leckeren Kuchen von Funda gegessen – sehr empfehlenswert! Danach sind wir noch ans Meer gegangen – nur 3min vom Hotel entfernt.
Zum Abendessen 19:30Uhr haben wir uns umgezogen und dann super gut gegessen. Nachdem Abendessen sind wir nochmal raus um uns die Umgebung anzusehen. Wir sind dann recht früh ins Bett, da der Tag doch recht anstrengend war.
Tag 2
Heute sind wir recht früh aufgestanden, um zu Frühstücken und anschließend zum Meer zu gehen – mir wurde netterweise von Martina, einer bekannten aus Facebook, welche mit einem türkischen Mann verheiratet ist, erzählt das es am Kleopatrastrand einen Strandabschnitt für Rollifahrer_innen gibt. Da musste ich also ohne Frage hin. Wir sind mit dem Bus 1 (oder 101, beide gehen) nach Alanya gefahren. Da es keine Haltstellenansagen gibt sind wir nach Gefühl ausgestiegen – es hat auch geklappt. Wir sind am Kleopatrastrand 11 gewesen und ich wusste das wir zwischen 3 und 4 unser Ziel erreichen.
Am Ziel angekommen konnte ich nur staunen – eigentlich schon davor – alle Fußwege waren abgesenkt, sodass ich ohne Probleme hoch und runter kam – für Sehbehinderte Menschen gab es Leitlinien. Der Strand war Betoniert, es stehen Holzliegen, welche erhöht sind zur Verfügung mit Auflagen und Sonnenschirmen – KOSTENLOS.
Das absolute Highlight für mich ist aber das es Strandrollis gab!!!
Als wir angekommen sind, saß auch ein junger Mann in einem Strandrolli – also fragte ich gleich, wo ich die herbekommen kann. Natürlich unterhielten wir uns dann noch ein bisschen und er erzählte mir von einem Bauprojekt „Fortuna Resort“ in der Nähe von Alanya wo 364 Wohnungen gebaut werden wovon 100 Barrierefrei – zu kaufen oder zu mieten sind. Nach einem netten pläuschchen musste ich auch das Mittelmeer besuchen – immerhin hat es noch 30Grad, also rein in den Rolli und runter ans Meer. Unten am Meer kam ich dann doch kurz ins zweifeln, schafft das Sophia wirklich allein mit mir ohne das sie sich am 2.Urlaubstag verletzt!!!
Aber Sophia ließ keine Zweifel zu, sie sagte wir schaffen das, OK – rein geht es!
Leider ging es sehr steil rein und der Rolli hat auftrieb – Probleme, Probleme, Probleme, aber nette andere Urlauber haben uns ihre Hilfe angeboten und so sind wir ohne Probleme ins Meer gekommen. Ich kann euch nur sagen, es war so toll – DANKE LIEBE SOPHIA!!!
Wir waren ewig im Meer – bis wir fast selber ein Fisch waren. 🙂
Jetzt kam die Überlegung – wie wieder raus? Sophia sagte es sei leichter für sie, wenn sie mich bis zum Stuhl trägt – OK – indem Fall war sie die Chefin! 😉 Es funktionierte super!
Ich kann es allen nur empfehlen!!!
Eigentlich gibt es auch Life Guards die einen helfen – aber nicht über die Mittagszeit – egal für uns – selbst ist die Frau.
Gegen 18Uhr haben wir unseren Strandtag beendet. Im Hotel angekommen haben wir uns für das Abendessen schick gemacht. Nachdem essen haben wir noch die Cocktail Happy Hour genutzt und den Abend nett ausklingen lassen.
Tag 3
Heute mussten wir einfach nochmal an den Strand – also ging es direkt nach dem Frühstück los – ich entdeckte heute auch noch ein kleines barrierefreies Highlight – es gibt einen Spielplatz – auch mit Spielgeräten für Rollifahrer – natürlich für die Kinder, deshalb hab ich es unterlassen es auszuprobieren!
Am späten Nachmittag haben wir im Hotel noch leckeren Kuchen von Funda gegessen und unsere ersten tollen Urlaubserlebnisse aufgeschrieben, damit ihr auch was zu lesen habt 😉
Vor dem Abendessen war es an der Zeit die nächsten Urlaubstage zu planen – morgen bekommen wir schon unser Mietauto!
Tag 4
Heute treffen wir uns nach dem Frühstück mit Martina, sie bringt uns das Mietauto und wir treffen uns das erste mal persönlich. Es war ein sehr nettes und informatives treffen. Nachdem wir uns unterhielten und eine kurze Einführung in das Auto bekommen haben sind wir in unser erstes Abenteuer aufgebrochen. Das Auto eine VW Caravelle ist einfach perfekt – alle Sitze sind hinten ausgebaut – ich kann also direkt bis hinter den Fahrersitz fahren – einfach toll.
Wir sind von Alanya Richtung Manavgat gefahren – eine traumhafte Küstenlandschaft konnten wir bewundern – grandios. Wir sind nach Okucalar gefahren und hier beim Flora Garden abgebogen – in die Berge, „ein super geheimtipp von Martina“ – die Natur war einfach traumhaft schön – aber seht selber:
Dann ging es weiter zum Gizli Cennet – ein traumhaft toller Ort, wo man 3 Wasserfälle auf unterschiedlichen Ebenen sehen kann und sehr leckere Forelle essen kann.
Nachdem essen sind wir zurückgefahren, natürlich haben wir ganz viele Pausen gemacht, um den Meerblick zu genießen. In Alanya angekommen haben wir noch einen kurzen Stopp am Kleopatrastrand gemacht, um noch die Abendsonne zu genießen.
Als wir im Hotel angekommen sind waren wir ganz schön kaputt. Wir freuten uns auf das Abendessen, die Happy Hour und unseren letzten Abend – ja so schnell ging es im ersten Hotel vorbei.
Tag 5
Heute sind wir direkt nach dem Frühstück aufgebrochen, wir haben ausgecheckt und sind in ein neues Abenteuer gestartet! Unser heutiges Ziel; Anamur, mit dem Hotel Rolli! Von Alanya/ Obaköy führte der Weg uns zunächst nach Gaziapsa – hier sind wir bewusst die alte Küstenstraße gefahren – was für eine gute Entscheidung – das Meer auf der rechten Seite und links die Berge mit den traumhaften Bananenplantagen.
Nachdem wir die 40KM nach Gaziapsa geschafft haben, ging es noch 90KM nach Anamur –hört sich easy an – war es aber nicht!
Wir mussten eine alte Straße fahren, sehr holprig und sehr eng – Sophia ist aber eine grandiose Autofahrerin, deshalb war der Weg einfach nur schön. Hier eine Auswahl an traumhaften Blicken, welche wir einfangen konnten:
Nach ca. 3,5h sind wir aus den Bergen raus gewesen, eine neue Straße wird gebaut – von Gaziapasa nach Anamur – in Richtung Anamur ist diese fertig – das war ein gutes Gefühl nach dieser Bergetappe. Kurz vor Anamur musste unser Hotel für die nächsten 3 Nächte kommen. Dank der Beschilderung haben wir es auch recht schnell gefunden. Das Hotel Rolli ist ein kleines Hotel – Zimmer haben Jugendherbergscharakter. Logischerweise waren nur behinderte da, Gewöhnungsbedürftig!!! Aber wir waren ja nur zum Schlafen da. Zum Duschen konnte man einen Duschrolli bekommen, dass war super! Am Strand gab es erhöhte Liegen und ein Strandrolli ist auch vorhanden. Das Personal, Huseyin und oder Mehmet sind jederzeit zur Unterstützung da.
Nach unserer langen und anstrengenden Autofahrt und von der traumhaften Natur kaputt, chillten wir am Meer! Dann ging es unter die Dusche und zum Abendessen. Das Abendessen und Frühstück gibt es leider nicht in Buffetform, sondern es wurde einen direkt hingestellt ohne Auswahl – finde ich nicht so toll. Nachdem essen sind wir relativ zeitnah ins Bett.
Tag 6
Heute sind wir nachdem Frühstück direkt ans Meer, ich musste natürlich direkt den Strandrollstuhl ausprobieren! Das Wasser war relativ kühl, aber nicht so schlimm, es war einfach traumhaft an diesen Menschen leeren Strand. Wir wollten nur das Meer genießen und natürlich die Wärme.
Nach unserem Strand Ausflug sind wir nach oben gegangen und haben uns umgezogen. Dann sind wir mit dem Auto nach Anamur reingefahren, immer dienstags ist ein Obst und Gemüse Bazar, natürlich mussten wir ihn besuchen. Er war nicht ganz barrierefrei, aber es gab ab und an Rampen also konnten wir überall hinlaufen. Natürlich hatten wir auch mal Hunger, also kauften wir uns auf den Bazar einen Gözlem – mh lecker. Hier haben wir mal wieder die türkische Gastfreundschaft kennenlernen dürfen, ich bekam jede Menge Obst geschenkt. Nach unserem Bazar Besuch sind wir noch zum Anemurion das ist eine alte Ruinenstadt, aber schaut selber:
Hier haben wir unsere Zeit verbracht, pünktlich zum Abendessen waren wir wieder im Hotel, haben noch mit den anderen ein bisschen gequatscht und sind dann langsam zu Bett gegangen.
Tag 7
Am nächsten Morgen stand auf unserem Programm, dass wir die Burg Anamaur (Mamure Kalesi) ansehen, leider konnte man diese von außen besichtigen, da momentan restaurier Arbeiten stattfinden. Aber auch so war es ein super Anblick und in den Fluss an der Burg schwimmen Schildkröten, welche wir dank Huseyin auch füttern konnten.
Nach unserem Kulturausflug sind wir wieder zurück zum Hotel und haben uns dann ans Meer gelegt und ein Buch gelesen und den Tag in Ruhe ausklingen lassen. Es war schon wieder soweit, unser letzter Abend im Hotel. Wir haben Bekanntschaft geschlossen mit einem jungen Mann und einer Frau, welche uns den Ort Kalesi etwas zeigten, dann haben wir noch ein Bier gemeinsam getrunken und sind dann Richtung Bett.
Tag 8
Am nächsten Morgen haben wir noch gefrühstückt und dann ausgecheckt noch ein paar Abschiedsfotos und unsere Tour ging zurück nach Alanya, wo wir nach ca. 2 Stunde waren, diesmal ging die Rückfahrt schneller. Als wir in unserem Hotel Millennium Park angekommen sind mussten wir feststellen, dass kein barrierefreies Zimmer frei war, also nahmen wir erstmal das andere Zimmer um unsere Sachen zu lagern, das war aber kein Problem! Am Abend haben wir dann das barrierefreie Zimmer bekommen, dies war auch vollkommen ausreichend. In diesem Hotel hatten wir all Inclusive gebucht, also haben wir direkt noch Mittag gegessen, danach haben wir uns am Pool die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Bevor wir das Auto abgeben muss wollte ich mir noch den Club Alantur anschauen, dieser soll besonders barrierefrei sein, also sind wir hingefahren. Leider konnte ich mir kein Zimmer ansehen, da alle ausgebucht waren. Aber die Anlage ist sehr schön.
Als wir zurück waren konnten wir in das gebuchte Barrierefreie Zimmer, dann ging es zum Abendbrot, bevor wir gegessen haben, hat Necati noch das Mietauto abgeholt, ab jetzt waren wir wieder auf die Busse angewiesen. Nach dem Abendessen sind wir noch ein Stück spazieren gegangen und haben uns in die Bar gesetzt und noch einen Absacker getrunken.
Tag 9
Heute sind wir nach dem Frühstück direkt in die Stadt gegangen. Wir haben uns den Hafen angeschaut, den Roten Turm und anschließend sind wir mit dem Bus Nummer 4 hoch auf die Burg gefahren auch das ging problemlos, aber der Weg war ganz schön eng und steil. Oben auf der Burg angekommen, sind wir natürlich auch auf das Burggelände, es war ein traumhafter Ausblick auf Alanya und das Meer. Nach einiger Zeit sind wir dann wieder runter in die Stadt gefahren, hier musste ich unbedingt noch auf einem Bazar. Es war relativ spät, also machten wir uns langsam auf den Rückweg, heute war der einzige Tag an dem es für 15 Minuten geregnet hat, also haben wir auf unseren Heimweg noch ein kleinen Abstecher in eine Bar gemacht.
Tag 10
Unser letzter Tag ist angebrochen, den haben wir am Meer noch genießen dürfen. Ich habe Martina noch ein Interview für das Magazin Türkis gegeben und dann ging es leider zurück ins Hotel. Am Abend mussten wir leider unsere Koffer packen, leider ging es nicht in ein neues Abenteuer, sondern nach Deutschland.
Tag 11
Pünktlich um 8 Uhr 30 wurden wir von einem Fahrer von Necati abgeholt und zum Flughafen Gaziapasa gebracht. Da der Flughafen sehr klein ist reicht es wenn man 90 Minuten vor Abflug da ist.
Als wir im Flieger saßen haben wir noch von den erlebten geträumt und sind dann müde angekommen. In Frankfurt haben wir etwas auf unseren Zug warten warten müssen, bis die Fahrt nach Berlin losging.
Wie ihr lesen könnt hatten wir einen traumhaften Individualurlaub in der Südtürkei, ich kann jeden Rollstuhlfahrer nur empfehlen so was auch mal zu machen,, natürlich braucht man dazu auch super Assistenz, aber die habe ich mit meiner Assistentin und nach 5Jahren auch Freundin, Sophia an meiner Seite gehabt. Ich freue mich über Kommentare oder weitere nützliche Hinweise!
Unser Selfie Tagebuch – jeden Tag an einem Ort der uns besonders gefallen hat:
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Cocktail Happy Hour im Hotel Anik
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Kleopatrastrand
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Gizli Cennet
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Hotel Millennium zur Nachtruhe
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Hotel Rolli
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Anemourion
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Burg Anamur
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Burg Alanya
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Nacht, im Hintergrund Burg Alanya
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FFM Flughafen